Aktuelles

Hoffbauer fordert mehr Personal für Krippenkinder

Unsere Potsdamer Kitas protestierten am 21.05. vor dem Landtag in Potsdam. Lesen Sie mehr über die Aktionen und unsere Forderungen.

Die zentrale Forderung der Hoffbauer-Kitakampage:

Wir fordern eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels im Krippenbereich auf 1:4 von aktuell 1:4,25. 
Unser konkreter Kritikpunkt ist der Betreuungsschlüssel im Krippenbereich. Ursprünglich hatte die Brandenburgische Landesregierung ab dem 1. August 2025 eine Verbesserung des Personalschlüssels auf 1:4 vorgesehen: eine Betreuungsperson für vier Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren. Im Rahmen der Sparmaßnahmen soll jedoch der aktuelle Schlüssel von 1:4,25 erhalten bleiben. Wir fordern eine Sicherung der Bildungs- und Betreuungsqualität und eine bessere personelle Ausstattung für Kitas.


Die Aktionen

Am Mittwoch, den 21. Mai protestierten wir mit unseren Potsdamer Kitas auf dem Steubenplatz unmittelbar vor dem Landtag.

  • 09:30 Uhr „Die Wachmacher“: Mit einem musikalischen Morgenkreis, Schwungtuch und Glocken begrüßten wir den Tag.
  • 10:00 Uhr „Die Krachmacher“: Die Kinder eroberten den Platz mit Bobbycars und anderen Gefährten.
  • 10:30 Uhr „Die Sportlichen“: Bei Ballspielen hieß es „Der Ball liegt bei euch, liebe Politiker*innen!"

Folgende Kitas nahmen an den Aktionen teil: 

Betriebskita Bergmännchen
Betriebskita Geolino
Evangelische Integrations-Kita an der Nuthe
Evangelischer Kindergarten Friedenshaus
Evanglische Kita Hermannswerder
Evangelische Kita Hoffkids
Evangelischer Pfingstkindergarten
Evangelische Kita Regenbogenland
Evangelische Kita Sonnenblume

Hoffbauer-Kitaprotest: 200 große und kleine Menschen vor dem Landtag

Unmittelbar vor dem Landtag auf dem Steubenplatz versammelten sich am 21. Mai mehr als 200 Kolleg*innen und Kinder aus Potsdamer Hoffbauer-Kitas, um auf den Bedarf einer besseren Finanzierung des Krippenbereichs aufmerksam zu machen. 

Nach einem musikalischen Morgenkreis ging es weiter mit einem Bobbycar-Parcours. Bei Ballspielen hieß es „Der Ball liegt bei euch, liebe Politiker*innen!“ Zu den Protestrufen zählte unter anderem: "Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen!". 

Hoffbauer Kolleg*innen beteiligten sich auch an der nachmittäglichen Großdemonstration der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Mehr als 8.000 Menschen versammelten sich um 16 Uhr auf dem Luisenplatz in Potsdam und zogen bis zum Landtag.

Zitate von Kolleg*innen

Dann kommt nur Stulle raus!

 „Wir Erzieher sind gut ausgebildet und wir haben's richtig drauf. Und es gibt ja sogar einen Bildungsplan in Brandenburg. Aber wir brauchen passende Rahmenbedingungen. Das ist wie beim Bäcker: Was nützt die tolle Ausbildung und das tolle Rezeptebuch, wenn du die Zutaten nicht bezahlt bekommst? Dann kommt da am Ende keine Torte bei raus, sondern nur eine Stulle."

„Der Betreuungsschlüssel für Krippen in Brandenburg muss dringend angepasst werden – er entspricht nicht der Realität! Sobald eine Fachkraft krank oder im Urlaub ist, geraten wir personell an unsere Grenzen. Das hat direkte Folgen für die Qualität der Betreuung und wirkt sich negativ auf die individuelle Entwicklung der Kinder aus – genau das, was wir als pädagogisches Ziel eigentlich fördern wollen. Deshalb richten wir einen dringenden Appell an die Landesregierung: Handelt endlich und verbessert die Rahmenbedingungen in der frühkindlichen Bildung!“

„Wenn das Land Brandenburg und die Kommunen sich gegenseitig die Verantwortung überstülpen, statt für eine angemessene Finanzierung von Kitas zu sorgen, hilft das niemandem. Wir setzen uns mit unseren Protestaktionen laut und unbequem für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen ein – bis sich etwas bewegt!“

SPD-Politiker Björn Lüttmann unterstützte Spätschicht in der Kita Kleine Fische

Am landesweiten KITAKOLLAPS-Aktionstag, dem 15. Mai 2025 besuchte der SPD-Politiker Björn Lüttmann das Team der Spätschicht in der Evangelischen Kita Kleine Fische. Kitaleiterin Christa Jaß hatte ihn eingeladen, sich mit den Rahmenbedingungen für das Kitapersonal vertraut zu machen und mit dem Team und den Eltern vor Ort ins Gespräch zu kommen.

„Wir benötigen auch zu Früh- und Spätdiensten qualifiziertes Fachpersonal. In unserer Kita werden die längeren Betreuungszeiten zunehmend genutzt. Entfällt die Finanzierung hierfür ab 2026, hat das Nachteile für die Familien, die Kinder und die Kolleginnen“, berichtet Christa Jaß, Leiterin der Kita Kleine Fische. Ab 2026 soll in Brandenburg der Personalkostenzuschuss für die Betreuungszeiten über 8 Stunden wegfallen. „Wir sähen uns gezwungen, ab 2026 unsere Öffnungszeiten auf 7 bis 16 Uhr zu beschränken und ausschließlich Sechs- bzw. Acht-Stunden-Verträge abzuschließen. Bestehende Verträge über längere Betreuungszeiten müssten wir ändern. Aktuell beträfe das etwa 25 Prozent der Familien“, sagt Jaß. 

Wie wichtig die Betreuungsrandzeiten insbesondere für arbeitende und pendelnde Eltern sind, machen auch die Eltern aus der Kita Kleine Fische klar. Sie überreichten Björn Lüttmann am Aktionstag „Randnotizen“. Darin war nachzulesen, was der Wegfall von Randzeiten konkret für den Alltag bedeutet: Arbeitszeitreduktion, ggf. sogar Arbeitsplatzwechsel und Einkommensverluste. „Wer einen neuen Bildungsplan auf den Weg bringt, muss auch eine tragbare Finanzierung und eine realistische, an der Betreuungsqualität orientierte Umsetzung in den Kitas garantieren. Sonst ist es ein Papier für die Schublade“, so Anne Schäfers und Anna Saraste, zwei besorgte Mütter. Besonders für die Arbeitsmarktintegration neuer Eltern sei es ausschlaggebend, eine qualitativ hochwertige Betreuung der Kinder in Randzeiten zu gewährleisten.