Was sind die Themen, die Jugendliche in Potsdam bewegen? Was sind ihre Fragen, worüber sorgen sie sich? Um das zu erfahren, besuchen die Oberbürgermeisterkandidat*innen im Wahlkampf die Potsdamer Schulen, darunter auch das Evangelische Gymnasium Hermannswerder.
Den Auftakt machte am 6. Oktober SPD-Kandidat Severin Fischer. Moderiert von Pauline Werner, Lehrerin für Politische Bildung und Deutsch, diskutierten die Schüler*innen mit dem Politiker über “ihre Themen”. Darunter: bezahlbare Wohnungen und Räume, in denen Jugendliche sich ohne Konsumzwang auch nach 22 Uhr treffen können. Severin Fischer bot an, mit der Zielgruppe solche Angebote weiterzuentwickeln. Ein anderes Thema, das die Schüler*innen umtreibt, sind der Ausbau und die Sicherheit von Radwegen. Da das Gymnasium “mitten in der Stadt” liegt und viele täglich mit dem Rad fahren, seien sie darauf angewiesen.
In der Diskussion um die Rolle und Finanzierung freier Schulen im Land Brandenburg verwies Severin Fischer auf die Zuständigkeit des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport. Er sei sich der langen Tradition der evangelischen Bildung der Hoffbauer-Schulen bewusst und diese seien ein wichtiger Bestandteil in der Bildungslandschaft.
Am 9. Oktober diskutierte Noosha Aubel mit den Schüler*innen. Die überparteiliche Kandidatin versprach mehr Wohnraum, vor allem in kommunaler Hand. Sie kündigte an, aber auch mit privaten Investoren zusammenarbeiten zu wollen, da dann “vieles schneller gehe”. Fragen, welche die Schüler*innen vortrugen, waren unter anderem, wie es bessere Bedingungen für Start-Ups geben könnte, wie die Klimaschutzmaßnahmen für Potsdam konkret aussehen und was die Kandidatin plane, um den Radverkehr in der Innenstadt sicherer zu machen.
Frau Aubel verwies auf die bereits bestehenden Gründerzentren in Golm und in Bornstedt. Sie sähe aber Spielraum bei einer niedrigeren Besteuerung von Unternehmen. Sie wünsche sich weniger Autos in der Innenstadt und fände einen Mix aus verschiedenen Maßnahmen sinnvoll, unter anderem separate, von Autos getrennte Radwege. Ein Schüler fragte, ob sie den Erhalt des Rechenzentrums befürworte, was die Kandidatin bejahte.
Wir bedanken uns bei den Schüler*innen und den OB-Kandidat*innen für die lebhaften Diskussionen!