Das Leben ist ein Buch

Ausstellung

16 Portraits – 16 Gesichter von 16 Menschen, 16 Leben, 16 Geschichten. Das Verbindende: alle sind betagt und leben im Seniorenheim. Der Fotograf David Ausserhofer hat sie portraitiert. In ihrem Zimmer, im Haus, draußen in der Natur. In ihrer Lebendigkeit und Nachdenklichkeit. „Wer sind diese Menschen?“ fragten Kinder der Evangelischen Grundschule Babelsberg. Zunächst lasen sie in den Gesichtern, überlegten sich Namen, Berufe, Wesensart. Und dann besuchten sie die alten Menschen in ihrem Zuhause, kamen über Fragen und Antworten ins Gespräch für ein Portrait in Worten.

Zehnjährige sprechen mit Neunzigjährigen, hören staunend Lebensträume, Lebensentwürfe und Lebenswege. Finden heraus, was wichtig ist. Jung und Alt begegnen sich voll Anerkennung und Wertschätzung.

Wenn alte Menschen in ein Pflegeheim ziehen, schwingt der Gedanke mit, dass dies der letzte Umzug sein wird und dann die Zeit des Wartens beginnt. Dass Menschen im Heim ein Zuhause haben, sich wohlfühlen und durchaus lebendig jeden Tag mit Freuden erwarten, das will die Ausstellung zeigen.

In Gedenken an Herrn Harte, Frau Hartung, Frau Klingenberg.
Sie sind nach einem erfüllten Leben von uns gegangen.
Wir werden sie so wie auf den folgenden Seiten,
lebensfroh und liebenswert, in Erinnerung behalten.

Der Fotograf

David Ausserhofer

* 1968 in Bonn
David Ausserhofer ist ein gefragter Fotograf. An einem Tag lichtet er die Bundeskanzlerin ab, am nächsten begleitet er eine Delegation von Wissenschaftlern nach Peking und dann wieder hackt er Holz für den Kamin im Familiendomizil in Wandlitz. Alte Menschen zu portraitieren fand er spannend und am Ende persönlich bereichernd durch die Begegnung mit unterschiedlichen Charakteren und die Erinnerung an seine eigene Zeit als Zivildienstleistender im Altenpflegeheim.

Die Kinder

Aaron, Emelie, Helene, Jascha, Karl, Mahina, Marlene, Matteo, Nora und Smilla

Pfiffig, fröhlich und ganz ohne Scheu: Kinder der Evangelischen Grundschule Babelsberg. Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters setzten sich mit den Fotos auseinander und überlegten sich Themen und Fragen für das Zusammentreffen mit der Großeltern- und Urgroßelterngeneration. Sie hörten zu und fanden heraus, welche Persönlichkeiten hinter den Bildern stehen, was alte Menschen bewegt und was sie interessiert. Es gibt so viel zu erzählen!

„Dass jemand 107 Jahre alt werden kann, habe ich nicht gewusst. Das sind ja 100 Jahre mehr als meine sieben Jahre. Wir haben uns über den Krieg unterhalten. Ich weiß jetzt, wie schlimm das ist. Hoffentlich muss ich das nie erleben.“ (Matteo)

Dankeschön!

Wir sagen allen ganz herzlich „Dankeschön“, die sich für die Idee der Ausstellung begeistern ließen: Den Bewohnerinnen und Bewohnern in der Seniorenpflege am Charlottenhof und auf Hermannswerder für Zeit und viel Geduld vor der Kamera, für ihre Lust am Ausprobieren und Freude an der Unterhaltung mit den Kindern.

David Ausserhofer für Professionalität gepaart mit Herzlichkeit. Der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam für das offene Haus. Susanne Anders und ihren Kollegen und Eltern von der Evangelischen Grundschule Babelsberg für die Begleitung und Betreuung der Kinder. Den Schülerinnen und Schülern für ihre Neugierde und Offenheit in einer eigentlich ganz alltäglichen Begegnung: Jung trifft Alt.